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Diözese Sankt Pölten
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15.12.2025

Gedenken der Verstorbenen

Mehr denn je ist heute eine lebendige Gemeinschaft gut, wie wir sie in der Pfarre erleben. Kein Mensch kann alleine leben, sondern braucht das Gegenüber. Der Mensch wird in der Begegnung mit dem DU zum Menschen, sagte uns Martin Buber. In der Trauer wird die Tragfähigkeit der Gemeinschaft besonders spürbar, sofern sie vorher schon erlebt wurde. So nimmt die Pfarrgemeinde teil an der Trauer und betet für die Verstorbenen. Das geschieht in verschiedener Weise, wie es hier dargestellt werden soll.

Ausläuten meint das Glockenläuten. Hier in unserer Pfarre wird beim ersten, dem Sterbetag folgenden Gottesdienst, der in der Kirche gefeiert wird, für den Verstorbenen gebetet. Dabei wird der Name ausgesprochen und in der Stille gebetet. Gleichzeitig wird die Glocke geläutet, die akustisch weithin kundtut, dass ein Mitglied unserer Gemeinschaft verstorben ist. Man gehört als Mensch nicht nur der Familie oder nur dem/ der Partnerin. Mit dem Tod gehören wir wieder Allen. Das wird besonders in der Betstunde erfahrbar, die meistens in den Tagen vor dem Begräbnis in der Kirche (oder im Trauerhaus) gehalten wird. Einerseits wird die Erinnerung an den Verstobenen wachgehalten und andererseits der/die Verstorbene im Gebet Gott anvertraut. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass Ersteres für viele sehr wichtig ist, aber sich mit Gebet viel schwerer tun. Mit dem Begräbnisgottesdienst begeht die Kirche den feierlichen Abschluss eines Menschenlebens mit einem Priester bzw Diakon oder einem/r ausgebildeten Begräbnisleiter/ in. Die um den auferstandenen Herrn Jesus (Feier des Hl. Requiems) versammelte Gemeinde betet für den Verstorbenen und bringt die gemeinsame Hoffnung an die Auferstehung zum Ausdruck. Für viele Menschen sind die Feiertage Allerheiligen und Allerseelen und der damit verbundene Gang auf den Friedhof eine Zeit der Erinnerung an die Verstorbenen. Dabei wird der Mensch sich auch seiner eigenen Endlichkeit bewusst. Das Grab bildet einen festen Ort, damit die Erinnerung an einen konkreten Menschen lebendig bleibt. Die katholische Kirche hält auch an der namentlichen Bestattung fest. Der Name des Menschen steht für die Einzigartigkeit, die Würde und den unverlierbaren Wert einer Person. Eine weitere Form des Gedenkens kann innerhalb der Messfeier sein. In Verbindung mit einer Messintention wird z.B. an denkwürdigen Tagen (Geburtstag, Namenstag, Sterbetag) in den Fürbitten ein Anliegen genannt, das die Verstorbene/den Verstorbenen einschließt. Verbunden mit der Intention ist eine Spende, die der Pfarre zu Gute kommt.

Anton Hofmarcher

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