Seit jeher gehört die Angst zu den Grunderfahrungen menschlicher Existenz, und zwar durchaus ambivalent: Einerseits fokussiert sie die Aufmerksamkeit zur Reaktion auf drohende Gefahr, andererseits kann sie alle Kräfte lähmen.
Auch in den Religionen zeigt sich die Doppeldeutigkeit der Angst: „Gottesfurcht“ ist nicht einfach ein veralteter Begriff, sondern bringt zur Sprache, dass das „Heilige“ in den Religionen vielfach als ein „Mysterium tremendum“ (Rudolf Otto) erfahren wird. Gleichzeitig bieten die Religionen ein vielfältiges Potenzial zur Überwindung von Angst und Ängsten an.
Vertrauen in die Transzendenz stärkt die Kräfte der Resilienz, in einzelnen wie auch in Gemeinschaften. Gerade in Zeiten kollektiver Ängste vor Krankheiten oder Impfstoffen, vor Kriegen oder Verlust der Existenzgrundlagen, verfügen die Religionen über Ressourcen zur Kontingenzbewältigung, die niemand sonst geben kann.
Die Tagung beleuchtet dieses Spannungsfeld in fachlicher und interreligiöser Perspektive.