Der heilige Martin

Der heilige Martin wurde im Jahr 316 in Savaria - im heutigen Ungarn – als Sohn eines römischen Offiziers geboren. Er musste zwar Soldat werden, verweigerte aber aufgrund seines christlichen Glaubens kurz vor einer wichtigen Schlacht den Kriegsdienst und trat aus der Armee aus.
Als Schüler des Bischofs Hilarius von Poitiers wurde er mit 18 Jahren getauft, lebte dann als Einsiedler auf einer Insel nahe Genua, gründete das erste Kloster Galliens, wirkte als Friedenstifter und Wohltäter in Frankreich und Norditalien und wurde am 3. Juli 372 – gegen seinen Willen – zum Bischof von Tours gewählt.
Er starb am 8. November 397. Sein Gedenktag am 11. November fällt nicht auf seinen Todestag, sondern auf den Tag seiner Beisetzung im französischen Ort Tours. Er ist der erste Nichtmärtyrer, der von allen christlichen Konfessionen als Heiliger verehrt wird.
Am 11. November feiern zahlreiche Pfarren und Orte das Fest des heiligen Martin. Alleine in der Diözese St. Pölten sind 23 Pfarren dem Heiligen geweiht. Berühmt wurde Martin, weil er seinen Mantel teilte, den er einem Bedürftigen gab. Sein Programm lautete also "Teilen". Vielerorts ist es auch der Brauch, Brezeln oder Kipferl zu teilen. Mit Ganslessen, Martinsspiel, Laternenumzügen und Gottesdiensten feiert man den großen Heiligen.
Der Martinstag war traditioneller Pacht- und Zahltag am Ende des bäuerlichen Wirtschaftsjahres, an dem auch geschlachtet wurde. Nach dem Martinstag begann die 40-tägige Fastenzeit vor Weihnachten "Martinsquadragese" - ein Grund, warum am Gedenktag bis heute große Festessen stattfinden, traditionell mit Gänsebraten. Letztere geht auf die Legende zurück, dass sich der Heilige im Gänsestall versteckt hat, als die Bürger von Tours den Einsiedler als ihren Bischof haben wollten; die schnatternden Gänse sollen ihn verraten haben.
mb