Schöpfungszeit – Eine Zeit des Innehaltens und der Dankbarkeit
Die Schöpfung ist ein zentrales Thema des christlichen Glaubens und wird bereits im ersten Satz der Bibel thematisiert: „Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde.“ Diese Worte aus dem Buch Genesis (1,1) eröffnen die erste Schöpfungserzählung, in der Gott die Welt in sieben Tagen erschafft. Nach jedem Tag hält er inne und sieht, dass es gut war. Diese Botschaft verkündet eine tiefe Liebe Gottes zu seiner Schöpfung, zu unserer Welt.
Doch heute, inmitten der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, sehen wir uns mit der bedrohlichen Realität konfrontiert, dass unsere Erde gefährdet ist. Natürliche Lebensräume werden zerstört, das Artensterben nimmt bedrohliche Ausmaße an, Meere werden überfischt, und Böden sind mit Mikroplastik und Pestiziden verseucht. Hinzu kommt die globale Klimakrise, die die Lebensbedingungen zukünftiger Generationen ungewiss erscheinen lässt. Viele Menschen stellen sich daher die Frage, welche Welt wir unseren Kindern und Enkelkindern hinterlassen.
In dieser kritischen Zeit ist es von besonderer Bedeutung, in Gottesdiensten für die Schöpfung zu beten und gleichzeitig auch in uns selbst hineinzuhorchen. Es ist eine Zeit, in der wir uns fragen sollten: Was ist wirklich wichtig in meinem Leben? Wo kann ich bewusst einfacher leben und auf unnötigen Konsum verzichten? Papst Franziskus ermutigt uns in seiner Enzyklika Laudato si' zu einem Lebensstil, „der fähig ist, sich zutiefst zu freuen, ohne auf Konsum versessen zu sein“ (LS 222).
Die Schöpfungszeit ist daher zweierlei: Zum einen ist sie ein Ausdruck der Dankbarkeit für die wunderbare Welt, die Gott geschaffen hat – eine bunte und vielfältige Welt voller Leben, Schönheit und Fruchtbarkeit. Zum anderen ist sie eine Mahnung, unseren Lebensstil so zu gestalten, dass er das Leben für alle Menschen auf diesem Planeten ermöglicht. Diese Herausforderung ist so einfach, so schwierig und gleichzeitig zutiefst christlich.
In diesen Wochen sind wir alle eingeladen, uns neu auf die Schöpfung zu besinnen, Verantwortung zu übernehmen und durch kleine und große Schritte unseren Beitrag zum Schutz unserer Erde zu leisten. Am leichtesten ist dies vielleicht möglich, wenn wir Wege auf dem Rad, statt mit dem Auto, zurücklegen - wie die Aktion "Wir radeln in die Kirche" es uns zeigt.
Weitere Informationen zur Schöpfungszeit
Möge die Schöpfungszeit uns inspirieren, die Schönheit der Welt nicht nur zu schätzen, sondern sie auch für kommende Generationen zu bewahren.