Synodales Gespräch mit Pfarrgemeinräte in Eggenburg
Nach einer gemeinsamen Heiligen Messe in der Pfarrkirche St. Stephan fand im Anschluss das synodale Gespräch im Pfaarsaal Eggenburg statt. GV Weiss schickte allen einen humorvollen Einleitungsimpuls voran: Von A wie Altar über M wie Mesner bis Z wie Zisterzienser zählte er Tätigkeiten, Ereignisse und Personen auf, die in Zusammenhang mit der Pfarrtätigkeit von Bedeutung sind. Das Fazit: In der Pfarre werden viele wichtige Dienste geleistet und es ist ganz schön viel zu tun !
Aber welche Begriffe lassen sich heute noch an das Neue Testament rückbinden ? Vieles hat sich in 2 000 Jahren Kirchengeschichte gewandelt und ist dazu gekommen. Während es 1953 noch 620.000 Katholikinnen und Katholiken waren, sind es heute nur noch 439.000. So schwinden auch die Messbesuche: 240.000 Messbesuche vor etwa 70 Jahren gegen 40.000 heute. Dementsprechend wandelt sich auch die Aufteilung der Zuständigkeiten und Verantwortungen.
Was ist also unser Auftrag als Christinnen und Christen heute? Was ist unsere Mission? Jesus geht auf die Not von Menschen ein, tröstet und mahnt auch gelegentlich. Wie Jesus können wir fragen: Was sind unsere Nöte heute? Dabei dürfe man nicht Mittel und Zweck verwechseln, denn das Mittel dürfe nie zum Selbstzweck werden. Oft entspricht das, was ein Priester in seinem Kalender stehen hat, nicht seinen Herzensanliegen, sondern den Prioritäten des Amtes. Genauso sollten sich Pfarrgemeinderäte fragen: Was würden wir tun? Was halten wir für sinnvoll? Papst Franziskus erinnerte einmal die Kirche, dass sie nicht nur auf Selbsterhaltung angewiesen sei, sondern auf die Weitergabe des Evangeliums ausgerichtet.
Anhand von drei Leitfragen wurden Diskussionen von Pastoralcoaches Marietheres Dietzschold-Bojakovsky und Markus Ferstl, Bischofsvikar Sagardoy, Weihbischof Leichtfried und Generalvikar Weiss in Kleingruppen geleitet. Die Teilnehmenden und ehrenamtlich engagierten Pfarrmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sollten sich Gedanken zu folgenden Fragen machen: In welchem Bereich engagiere ich mich und was ist mein Herzensanliegen in der Pfarre bzw. im Pfarrverband ? Warum setze ich mich für Jesus, den Glauben und die Kirche ein ? Was ist unser Auftrag als Christinnen und Christen heute? Jeder und jede kam mit seinem eigenen Hintergrund - Beruf, Fähigkeiten und Interessen - zu Wort. Eine Lehrerin beispielsweise freute sich besonders, dass sie den Kindern nicht nur im Religionsunterricht, sondern auch in der Pfarre die Würde jedes Einzelnen näher erklären konnte, während eine im psychosozialen Dienst tätige Ehrenamtliche auch einem kirchenfernen Publikum das christliche Menschenbild weitergeben, die manchmal beschädigte menschliche Würde und den Wert des Menschen aufbauen helfen könne. Viele betonten die Weitergabe der Tradition und des Glaubens, wie sie es in ihrer Familie gekannt haben, als zentrales Herzensanliegen.
Wir bedanken uns bei allen für die offenen und tiefgehenden Gespräche!