Sendungsmesse der PastoralassistentInnen
Der Gottesdienst wurde von Diözesanbischof Alois Schwarz geleitet und von zahlreichen Geistlichen, darunter Generalvikar Christoph Weiss, konzelebriert. In seiner Predigt betonte Alois Schwarz die Bedeutung eines pastoralen Dienstes - dieser sei kein Funktionsauftrag, sondern ein geistlicher Dienst.
Wohin, in welche heutige Welt werden sie hineingesendet, fragte sich der Diözesanbischof. Laut dem deutschen Religionssoziologen Detlef Pollak sei die soziale Notwendigkeit von Religion heute nicht mehr gegeben. Die Wirtschaft ist in den Vordergrund gerückt und sichert den sozialen Zusammenhalt. Dagegen sei Religion ins private Innenleben zurückgedrängt worden und der Kirche wird keine moralische Autorität mehr zugemutet. Gerade in dieser Welt braucht es Menschen, die da sind für die Schwachen, u.a. in Gefängnissen, Krankenhäusern oder Altenheimen. Die Pastoraltheologin Regina Polak sagte vor kurzem, der Glaube an einen persönlichen Gott habe in Österreich einen Tiefpunkt erreicht. Wenn es so ist, wird es höchste Zeit, dass Pastoralassistenten und -Assistentinnen gesendet werden.
Aus säkularen Kreisen wiederum, wie etwa der Giordano Bruno Stiftung, hört man von einer neuen Religiosität unter jungen Menschen. Ob es sich dabei um eine Wiederkehr des Glaubens oder eine Reaktion auf Krisen, die verunsichern und beängstigen, handelt, bleibt offen. Jedenfalls ist diese Welt gar nicht so leicht eindeutig festzumachen und die Frage nach Gott bleibt. Auch die Künstliche Intelligenz kann keinen Sinnzusammenhang aufschließen, sie beschreibt nicht die Lebensumstände, kann auch nicht die Identität und Subjektivität des Einzelnen erschließen. In dieser Situation gilt es, sinnstiftend anzusagen, dass Gott da ist. Die heutige Lesung aus dem Buch Jesaja unterstreicht einmal mehr: „Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“. Romano Guardini hat einmal den prophetischen Satz geschrieben: „Den wirklichen Widerspruch zum Christlichen bildet nicht das Dogma, sondern die Leichtfertigkeit des religiösen Urteils und die Verwahrlosung des religiösen Sprechens“. So sollen auch Pastoralassistenten nicht leichtfertig sprechen, sondern mit dem Herzen verkünden.
Nach der Predigt erfolgte der zentrale Moment des Gottesdienstes: Die Kandidatinnen und Kandidaten traten nach vorne, erneuerten ihr persönliches Glaubensbekenntnis und erhielten anschließend eine besondere Ausgabe der Bibel, „die Einblick Bibel“ und den bischöflichen Segen. Jede und jeder wurde namentlich vorgestellt – ein persönlicher und zugleich kirchlich bedeutsamer Moment.
Musikalisch gestaltet wurde die Feier von Ehren- und Hauptamtlichen, die den liturgischen Rahmen würdig und festlich abrundeten. Beim anschließenden Empfang im Sommerrefektorium gab es Gelegenheit für Gratulationen und Gespräche. Viele brachten ihre Dankbarkeit und Freude über den neuen Weg der Gesendeten zum Ausdruck.
Die neu Gesendeten treten nun ihre Aufgaben in unterschiedlichen Einsatzorten an und werden in den kommenden Jahren von der Diözesanen Weiterbildung und Begleitung unterstützt.